Dünnbrettbohrerei im Weißen Haus

Wenn das amerikanische Kapitol explodiert und alle Parlamentsmitglieder, inklusive dem Präsidenten, sterben, dann wird ein designierter Überlebender neuer Präsident der Vereinigten Staaten. Diesen Fall behandelt die Netflix-Original-Serie Designated Survivor. An diesem Abend ist Thomas Kirkman (Kiefer Sutherland), amtierender Wohnungsbauminister, der Auserwählte. Der Schock über den plötzlichen Verlust seiner Kollegen saß tief, doch schnell war er neuen Herausforderungen ausgesetzt. Um die Führungskraft der USA nicht zu verlieren, muss der neue Präsident sofort vereidigt werden.

In seiner Amtszeit werden dem Präsidenten viele Steine in den Weg gelegt. Einige wichtige Politiker akzeptieren ihn nicht, die Attentäter müssen gefunden werden und es scheint sich eine Verschwörung anzubahnen. Denn nicht alle Menschen im Kapitol sind gestorben. Der junge Politiker Peter MacLeish (Ashley Zukerman) wird Stunden nach dem Anschlag in den Trümmern des Gebäudes geborgen. Die engagierte FBI-Agentin Hannah Wells (Maggie Q) geht diesem Fall nach und entdeckt nach und nach neue Ungereimtheiten. 

Neben dieser Ermittlung spielt auch die politische Lage im Weißen Haus eine wichtige Rolle. Der Regierungssprecher Seth Wright (Kal Penn), der Stabschef Aaron Shore (Adan Canto) und Kirkmans langjährige Assistentin Emily Rhodes (Italia Ricci) unterstützen den anfangs überforderten Präsidenten.


Am Rande der seichten Abendunterhaltung stellt Designated Survivor interessante politische Themen
dar. Trotz der sehr interessanten Ausgangssituation, schafft es die Serie nicht, nach einigen Folgen, den Zuschauer weiterhin zu fesseln. Oftmals saß ich mit Kopfschütteln vor dem Bildschirm, wenn Dialoge gesprochen wurden. Das Drehbuch hat vor allem sprachliche Mängel. Es kann an der deutschen Synchronisation liegen, aber ich glaube nicht, dass die Serie im Original viel bessere Gespräche bietet.

Zudem werden die politischen Vorgänge im Verlauf der Serie unwichtiger und die Verschwörung wird unrealistischer. Am Ende steht die Regierung gegen eine eine kleine Gruppe Verschwörungstheoretiker, die die Macht ergreifen will.

Dieser Konflikt wird auf eine so unspektakuläre Weise gelöst, dass es doch irgendwie zu der Serie passt.

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