Die Macht der Presse

Als ich das erste Mal das Journalistendrama Spotlight gesehen, empfand ich den Film als langweilig und trocken. Doch nach dem zweiten Durchlauf, entpuppte er sich mir als spannende und schockierende Berichterstattung über die Missbrauchsvorwürfe der katholischen Kirche.


Das Investigativteam Spotlight der Tageszeitung Boston Globe kümmerte sich 2001 um einen ihrer wichtigsten Fälle. Ein katholischer Priester wurde in über 80 Fällen, wegen Kindesmissbrauchs, in Boston angeklagt, aber es kam nie zu einer Verhandlung. Wie kann das sein? Das fragte sich auch der neue Herausgeber Marty Baron (Liev Schreiber) und setzte Walter Robinson (Michael Keaton) und sein Team auf diesen Fall an. Durch monatelange Recherche kamen sie tiefer und tiefer in den Kaninchenbau des Vatikans. Sie entdeckten eine Methode, durch die Priester ohne Presseaufkommen versetzt wurden, obwohl sie nachweislich Kinder missbrauchten. In Boston waren es zu diesem Zeitpunkt 87 betroffene Priester. 87 Priester allein in Boston!

Der oscarprämierte Film bietet, neben den schon erwähnten Schauspielern, noch weit mehr namenhafte und tolle Darsteller, wie zum Beispiel Mark Ruffalo (Shutter Island, The Avengers), Rachel McAdams (Southpaw) und Stanley Tucci (Die Tribute von Panem, Easy A)

Dieser unglaubliche Fall und die starken Leistungen der Schauspieler machen Spotlight zu einem Film, der den Finger genau an der richtigen Stelle in die Wunde legt und diese Untaten geschickt aufzeigt.

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